Erste Länder öffnen 5G-Technologie
| Florian Moritz
Alles begann mit den ersten 3G-Netzen. Die erste Breitbandtechnik revolutionierte die Mobilfunktechnologie. 2008 begann der Aufbau von eigenständigen UMTS-Netzen. Die Revolution der Handys zu multifunktionalen Smartphones ging damit einher. Das Verfahren der 3. Generation war damals effizient und schnell, heute wird gestöhnt wenn die Anzeige in ländlichen Gegenden lediglich 3G anzeigt - schließlich sind damit 42 Mbit/s das Höchste aller Gefühle. Mit der 5. Generation, dem 5G-Mobilfunknetz, können wir knapp zwölf Jahre später mit 10.000 Mbit/s rechnen. Auch wenn wir uns noch mindestens ein Jahr gedulden müssen, bieten die drei großen Mobilfunkanbieter in Deutschland unter strengen Geheimhaltungen bereits Milliardenbeträge auf die 5G-Frequenz. Diese wird in unterschiedlich starken Frequenzblöcken angeboten. Die Telekom, Vodafone, Telefónica und der neue Herausforderer United Internet boten bis Anfang April insgesamt drei Milliarden Euro.
Wie geht es weiter?
Sobald das Wettbieten ein Ende hat beginnt für die Netzanbieter das große Aufrüsten. Die neue Frequenz bedarf mehr Funkmasten als bisher vorhanden. Nur so kann die versprochene enorme Geschwindigkeitssteigerung bei der Datenübertragung ermöglicht werden. Denn durch die Industrie 4.0 - in welcher Firmen weltweit miteinander vernetzt sind und riesige Mengen an Dateninformationen ausgetauscht werden sollen, selbstfahrende Autos die Zukunft sind, Streaming-Dienste die neuesten Filme in UHD anbieten und Virtual-Reality-Anwendungen einen wichtigen Stellenwert besitzen, müssen unvorstellbar große Datenmengen transportiert werden. Parallel fordert die Bundesnetzagentur die großen Anbieter ebenfalls auf, die Datenübertragungen auf Autobahnen, Bundesstraßen und im Schienennetz deutlich stärker anzubieten. Denn Deutschland deckt fast lächerlich wirkende 66 Prozent seiner Fläche mit dem 4G-Netz ab und belegt damit Rang 70 weltweit - zwischen Albanien und Kolumbien. Es gibt also viel zu tun für die Provider in Deutschland.
Erste Länder bieten 5G an
Während hier noch fleißig geboten wird und man irgendwie immer noch mit dem Ausbau von 4G beschäftigt ist, konnte Österreich bereits einige Gemeinden mit der neuen 5G-Frequenz versorgen. In den USA kündigte der Mobilfunkanbieter Verizon an, sein Release-Date eventuell früher als geplant zu öffnen. Wenige Stunden nach dieser Meldung öffnete Südkorea das Netz flächendeckend und ist damit das erste Land mit einem ausgebauten und für Jedermann zugänglichen 5G-Netz. Seit Mittwoch bietet Verizon sein 5G-Netz in den US-Städten Chicago und Minneapolis an. Japan will sein Netz bis zu den Olympischen Spielen im Jahr 2020 aufbauen, Finnland und Estland bieten bereits Verträge mit 5G-Netz an, andere skandinavische Länder werden zügig folgen. Das restliche Europa plant mit einer Verfügbarkeit im nächsten Jahr.