Facebooks "Libra" soll digitale Währungen etablieren
| Florian Moritz
Kryptowährungen - ein Wort welches erst allmählich seinen Weg in den Wortschatz des Menschen findet. Mehr als 2200 verschiedene Währungen gibt es von dem digitalen Zahlungsmittel bereits, wobei eines der bekanntesten der Bitcoin ist. Und so schnell der Bitcoin-Boom auch vorbei war, erwartet uns in naher Zukunft bereits die nächste Kryptowährung. Jedoch nicht unbedingt im Stile des Bitcoins, sondern größer, mächtiger und durchdachter. Internetgigant Facebook formt nämlich mit einer ansehnlichen Formation an elitären Partnern im Rücken den großen Coup und will mit der eigenen digitalen Währung "Libra" das Bezahlen mit Kryptowährungen gesellschaftsfähig machen.
Die "Libra Association" stellt sich vor
Bitcoins konnten einen medialen Hype erreichen, jedoch keinen Zuwachs an Nutzern generieren um die Währung zu etablieren. Facebook will hier die Brücke zur Massenadaption schlagen, in dem es sich eine Menge namhafter Partner ins Boot holt - darunter Zahlungsdienstleister Visa & Mastercard, Paypal, der Musikstreamingdienst Spotify, das Onlinehandelsportal Ebay, Telekommunikationskonzern Vodafone, die Mobilitätsdienste Uber und Lyft, die Börse für Kryptowährungen Coinbase und viele mehr. Diese Teilnehmer können dafür sorgen, dass das digitale Zahlungsmittel einen größeren Teil in der Gesellschaft einnehmen kann und sukzessive wahrgenommen und ausprobiert wird. Des Weiteren plane Facebook, die klassischen Marketinginstrumente wie Rabatte bei Partnern, wenn mit Libra gezahlt wird, oder anfänglich kostenlose Mitgliedschaften. Derzeit verhandelt Facebook auch mit Banken, jedoch sind keine Namen von Geldinstituten bekannt. Ziel ist es in jedem Fall, dass die großen Kreditgeber als weiterer Partner und Gründungsmitglied wichtige Rollen übernehmen. So zum Beispiel das Speichern von Währungsreserven und die Verwaltung generell.
Partner sichern sich bereits ab
Die Libra Association wurde mit Bedacht als Stable Coin konzipiert und durch einen Reservefonds gedeckt. Libra ist damit absolut ungeeignet für Spekulanten an der Börse, die wie bei anderen Kryptowährungen auf Preisanstiege setzen. Stattdessen ist die neue Währung an Hauptwährungen wie dem US-Dollar oder dem Euro geknüpft. Facebook versucht seriös und ernsthaft die Kryptowährung als globales Zahlungsmittel zu etablieren. Hierbei soll Libra zunächst von Usern innerhalb des Facebook-Universums genutzt werden, bevor es weitere Kreise zieht. Die New York Times berichtet derweil, dass verschiedene Partner unverbindliche Abkommen unterzeichnet haben, mit welchen ein Bewerben oder Nutzen von Libra nicht zur Pflicht wird und, sollte ihnen der Kurs des Unternehmens nicht gefallen, ein schneller Ausstieg gewährleistet ist. Libra soll Anfang 2020 verfügbar sein.